Runtime
1887-1985
Extent
116 VE
Finding aids
Datenbank
Content
Die Sammlung Walter Flex geht auf den Walter-Flex-Freundeskreis zurück, der von Hubert Koch - einem Lehrer - gebildet worden war. Von 1972 an leitete ihn Wilhelm Heinz, ein Hauptmann d. R. und Kaufmann. Zuletzt zählte der Walter-Flex-Freundeskreis, dessen große Mehrheit Veteranen des Ersten und Zweiten Weltkrieges ausmachten, annähernd 600 Mitglieder im In- und Ausland. Wahrscheinlich stellte er die fünftgrößte Vereinigung literarischer Art in der Bundesrepublik Deutschland dar.
In seinem Hause in Dietzenbach-Steinberg bei Frankfurt a.M. richtete Wilhelm Heinz eine Walter-Flex-Gedächtnisstätte ein, um "das Andenken an Leben und Werk des Dichters zu erhalten". In ihr wurden nicht nur Uniformen und viele persönliche Gegenstände von Walter Flex aufbewahrt, sondern auch zahlreiche Schriftstücke, die Konrad Flex - der den Ersten Weltkrieg überlebende Bruder - nach Uppsala in Schweden mitgenommen und dessen Frau Thea nach dem Tode ihres Mannes Wilhelm Heinz übergeben hatte. Im Jahre 1995 übernahm die Stadt Eisenach diese umfangreiche Sammlung Walter Flex, um sie im Stadtarchiv aufzuheben, zu verwalten und zu pflegen.
Die Sammlung ergänzt die Nachlässe des Dichters, die sich im Schiller-Nationalmuseum in Marbach am Neckar und in der Handschriftenabteilung der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin befinden. Sie trägt dazu bei, das OEuvre von Walter Flex auf authentische Weise zu werten, in die Literatur- und Kulturgeschichte einzuordnen und dessen Rezeption vor und nach 1945 im einzelnen nachzuforschen. Die Sammlung Walter Flex stellt daher eine Quelle von einzigartigem Wert dar, für den Literaturwissenschaftler ebenso wie für den Historiker.
Mit Schreiben vom 5. Mai 1993 hat Dorothea Heinz, die Witwe des kurz zuvor verstorbenen Wilhelm Heinz, langjähriger Leiter des Walter-Flex-Freundeskreises, der Stadt Eisenach die Schenkung der Sammlung angeboten. Mit Datum vom 26. Mai 1994 beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Eisenach, dieses Schenkung anzunehmen. Der Schenkungsvertrag wurde am 18. August 1995 unterzeichnet. Am 2. Mai 1995 wurde die Sammlung in das Stadtarchiv Eisenach übernommen.
Die Sammlung wurde auf der Grundlage eines Werkvertrages 1999 verzeichnet von Dr. Bernd Jeschonnek. Im Ergebnis entstand die Borschüre: Die Nachlässe und Sammlungen zum Dichter Walter Flex und seine Familie, Eisenach 1999. Darin sind nicht nur die Eisenacher Flex-Archivalien erfasst sondern auch jene aus der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, der Staatsbibliothek zu Berlin sowie aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach a.N.
Die Sammlung umfasst 22 laufende Meter. Zum einen setzt sie sich aus Briefen, Handschriften und Werken, aus Zeitungsausschnitten und Schriftstücken anderer Art zusammen, die auf Walter Flex, auf seine Eltern Rudolf und Margarete Flex, gleicherweise auf seine Brüder Konrad, Martin und Otto sowie seine Schwägerin Thea zurückgehen. Diese Nachlässe werden im Inventar unter dem Buchstaben "A" im einzelnen aufgeführt und durch kurze Exkurse ergänzt.
Zum zweiten besteht die Sammlung aus Briefen und Rundschreiben, aus Zeitungsausschnitten, Publikationen vielfältiger Art und Nachlässen, die den Walter-Flex-Freundeskreis betreffen. Dieser Teil der Sammlung wird im Inventar für sich unter dem Buchstaben "B" verzeichnet und hier und da erläutert.
Zum dritten schließt die Sammlung Walter Flex die Bibliothek des Walter-Flex-Freundeskreises ein, deren Umfang sich auf 320 Bände beläuft. Sie wurde unter dem Buchstaben "C" in die Sammlung eingefügt.