Kontakt

Postanschrift

  • Stadtverwaltung Eisenberg, Stadtarchiv
  • Markt 27
  • 07607 Eisenberg

Dienstanschrift

  • Stadtverwaltung Eisenberg, Stadtarchiv
  • Markt 13/14
  • 07607 Eisenberg

Öffnungszeiten

Di und Mi 09:00-12:00 und 13:00-15:30,
Do 09:00-12:00 und 13:00-17:30

Elektronische Kommunikation


Archivleiter/in

Jörg Petermann


  • 645,0 lfm

    Bestand

  • 1499-1996

    Laufzeit


Archivgeschichte

Das Stadtarchiv Eisenberg wurde im Jahr 1855 durch den städtischen Hilfsschreiber Theodor May angelegt und erschlossen. Nachdem dieser die Arbeit abgeschlossen hatte, wurde nicht weiter an dem Archiv gearbeitet, so dass sich viele Akten ansammelten und lose herumlagen. Untergebracht war das Archiv zum damaligen Zeitpunkt unter dem Dach des Rathauses.

Der Dachstuhlbrand im Rathaus in der Silvesternacht 1905/1906 brachte eine noch größere Unordnung in die Akten und über 200 Aktenbände verbrannten vollständig, ein weiterer gro-ßer Teil ist seitdem stark angekohlt. Das Archiv wurde aufgrund nicht vorhandener Platzka-pazität im Schloss untergebracht, und Anfang März 1906 begann eine Neuordnung des Ar-chivs durch Dr. Ernst Devrient aus Jena. Die alten Findbücher wurden in ihrem Originalzu-stand belassen und ein Schlagwortverzeichnis angelegt. Dieses ist leider heute nicht mehr vorhanden. Bis zum Jahr 1909 übernahm Professor Fischer die weitere Betreuung des Ar-chivs.

Zwischen 1910 und 1912 betreute Herr Matthes, ein Stadtangestellter, das Archiv. In den Jah-ren 1912 bis 1922 war das Archiv erneut personell unbesetzt. 1922 wurde es dann wiederum von Dr. Devrient geordnet und ergänzt. Leider wurde das Archiv dann wieder mehr oder we-niger sich selbst überlassen und zwar bis 1945. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges sind sehr viele Akten von den damaligen Machthabern vernichtet und auch auf Anweisung der sowjetischen Militäradministration später Archivalien aus den Beständen des Archivs entfernt worden.

Nach 1945 wurde das Archiv jeweils von dem zuständigen Standesbeamten mitverwaltet.

Im Jahre 1952 wurde das Archiv aus den Räumen des Schlosses wieder in das Rathaus über-nommen und wie schon vor 100 Jahren unter dem Dach eingelagert. Aber nach kurzer Zeit wurde es wieder ausgeräumt und ohne jede Ordnung aufeinander gestapelt und aus fachlicher Sicht völlig unzureichend in zwei weiteren Behelfsunterkünften untergebracht.

1957 erhielt das Archiv neue Räume in einem Seitengebäude am Steinweg 6. Hier verblieb das Archivgut fast 20 Jahre. Im Verlauf der Rekonstruktion des damaligen FDGB-Hauses kam es 1975 zu erheblichen Schäden am Archivgut und zur massiven Verschimmelung der Akten. Das Verwaltungsarchivgut wurde nun wieder auf dem Rathausboden eingelagert. Die historischen Bestände wurden in der ehemaligen Elektrowerkstatt Lippert untergebracht.

1978 unternahmen der Rat der Stadt und der Rat des Kreises gemeinsame Anstrengungen, um eine Lösung für das städtische Archiv zu finden. So war z. B. vorgesehen, das Archiv im VEB Vereinigte Elektrobetriebe ‚Am Pforrsbrunnen’ unterzubringen oder mit den Beständen des Kreisheimatmuseums in Friedrichstanneck zu vereinigen. Doch all diese Pläne führten zu keinem Ergebnis. Ende der 70er Jahre erhielt das Archiv dann Räumlichkeiten in der Karl-Liebknecht-Straße 9. Auch dies war nur eine Notlösung, denn schon 1982 wurden vom da-maligen Archivar, Herrn Heyl, Eingaben aufgrund der schlechten Bedingungen an den Bür-germeister gerichtet. So herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit und die Räume waren nicht be-heizbar.

Auch mit dem neuen Domizil in der ehemaligen sogenannten Ammerschen Fabrik in der Mühlenstraße verbesserten sich die Bedingungen für Archivgut und Mitarbeiter nicht we-sentlich. So gab es weder Telefon, noch Toiletten oder Waschgelegenheiten, und es herrsch-ten im Winter Temperaturen um die 0° C.

Erstmals in der langjährigen, von vielen Umzügen und noch mehr Widrigkeiten geprägten, Geschichte des Stadtarchivs erhielt es 1995 geeignete Magazinräume, um dem Anspruch als ‚Gedächtnis der Stadt’ gerecht werden zu können. Das Archiv befindet sich nun im Verwal-tungsgebäude II der Stadtverwaltung Eisenberg am Markt 13/14. Nach der Umlagerung des Archivgutes in zwei Magazinräume erfolgte einige Zeit später auch die Verlegung der Büro-räume der Mitarbeiter und die Einrichtung eines separaten Benutzerraumes sowie die Auf-stellung des historischen Buchbestandes in separaten Räumen im Hintergebäude Markt 13/14.

Dass dies eine gute und richtige Entscheidung war, zeigt nicht zuletzt die Entwicklung der Benutzerzahlen. Wurden im Jahr 1993 gerade einmal 60 Anfragen an das Archiv gerichtet, so waren es 1998 schon 856 Anfragen und im Jahr 2002 konnten 1045 Anfragen gezählt werden.

In den vergangenen 10 Jahren konnten aber auch erstmals historisch besonders wertvolle Ar-chivalien restauriert und so für die Nachwelt erhalten werden. Ebenfalls der Bestandserhal-tung dient die kontinuierliche Mikroverfilmung von Zeitungen und Akten, die so den Nutzern des Archivs zugänglich gemacht werden können.