Bestandssignatur
5-95-8500
Laufzeit
(1919) 1943 - 1990
Umfang
2,3 lfm Akten (98 AE)
Findmittel
Inhalt
Unter Beteiligung der ehemaligen Reichsminister Eugen Schiffer (* 1860 in Breslau, † 1954 in Berlin) und Wilhelm Külz (* 1875 in Borna bei Leipzig, † 1948 in Berlin) gründete sich im Juni 1945 in Berlin-Wilmersdorf in der Tradition der 1933 untergegangenen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) eine liberale Partei. Anders als die ebenfalls aus bürgerlichen Kreisen sich rekrutierende Christlich-Demokratische Union lehnten die Anhänger der liberalen Organisation eine Verbindung von Religion und Politik ab, was sich auch äußerlich im Parteinamen „Liberal-Demokratische Partei Deutschlands“ (LDP) manifestierte.
1947 erfolgte der Zusammenschluss der liberalen Parteien der Westzonen und der Sowjetisch Besetzten Zone in der Demokratischen Partei Deutschlands unter dem gemeinsamen Vorsitz von Theodor Heuss (* 1884, † 1963) und Wilhelm Külz. Diese Partei löste sich jedoch nach dem Tod von Wilhelm Külz 1948 wieder auf, im Westen entwickelte sich die Freie Demokratische Partei (FDP), in der SBZ die LDP. Die LDP anerkannte 1949 die führende Rolle der SED an und ließ sich als so genannte „Blockpartei“ in das Herrschaftssystem der DDR einbeziehen. 1951 ersetzte die LDP aus deutschlandpolitischen Gründen das bisher verwendete Kürzel durch das Kürzel „LDPD“. 1990 erfolgte die (Wieder-)Vereinigung der LDPD (gemeinsam mit anderen liberalen Neugründungen) mit der FDP.
Vermutlich erfolgte die Gründung der LDP-Ortsgruppe Rudolstadt bereits 1945. Als Vorsitzender der LDP-Kreisgruppe Rudolstadt, der LDP-Ortsgruppe Rudolstadt und der LDP-Betriebsgruppe Thüringer Zellwolle fungierte Dr. Hans Riedel (* 1898 in Berlin, † 1949 in Rudolstadt), welcher seit Januar 1940 als Betriebschemiker in der Thüringer Zellwolle AG tätig war. Riedel war auch Mitglied der Entnazifizierungskommission Rudolstadt. Sein Nachlass ist in den Bestand 5-94-2580 "VEB Chemiefaserkombinat Schwarza" eingegangen.
Die Mitglieder der LDP-Ortsgruppe Rudolstadt, welche sich in 17 Bezirksgruppen unterteilte, setzte sich vor allem aus Selbständigen, Handwerkern und Angestellten zusammen.
Im Archiv des Liberalismus bei der Friedrich-Naumann-Stiftung werden weitere Unterlagen des LDPD-Kreisverbandes Rudolstadt aus den Jahren 1945 bis 1972 aufbewahrt.
Inhalt
1 Organisation des Kreisvorstandes (Fachausschüsse, parteiinterne Arbeit, Sitzungsprotokolle, Wahlen und Jahresversammlungen).- 2 Orts- und Betriebsparteigruppen.- 3 Mitgliederarbeit.- 4 Informations- und Pressematerial.- 5 Mitarbeit im Kreis- und Stadtrat.- 6 Blockparteien.