Bestandssignatur
6-95-2502
Laufzeit
[1929], 1933 - 1986
Umfang
1,87 lfm/ 298 VE
Findmittel
Inhalt
Bestandsgeschichte
Für die dauernde Aufbewahrung von Personalunterlagen verstorbener Parteimitglieder legte der Einheitsaktenplan der SED (Ausgabe C) vom Januar 1987 folgenden Personenkreis fest:
1. Mitglieder des Sekretariats der Kreisleitungen
2. Widerstandskämpfer gegen den Faschismus, Teilnehmer an der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und des Bürgerkrieges
3. Vorsitzende der Massenorganisationen und Parteisekretäre bedeutender Grundorganisationen des Kreises, Werkdirektoren von Großbetrieben und Kombinaten
4. Träger des Karl-Marx-Ordens, Helden der DDR, Nationalpreisträger, Helden der Arbeit und Vaterländischer Verdienstorden in Gold.
(Quelle: Kurze Übersicht über die Bestände der Bezirksparteiarchive der SED in den Thüringischen Staatsarchiven, 1. Auflage 1994, S. 27.)
Inhalt
Bei diesem Bestand handelt es sich um Personalunterlagen verstorbener SED-Mitglieder aus dem Bezirksparteiarchiv der SED Erfurt. Der Bestand umfasst 298 Archivalieneinheiten. Schwerpunktmäßig wurden dazu im Parteiarchiv Unterlagen über im Bezirk Erfurt wohnhafte Mitglieder zusammengeführt, die sich im "Kampf gegen den Faschismus" hervorgetan und Leitungsfunktionen auf der SED-Kreis- und/oder Bezirksebene innehatten. Rund 100 Akten enthalten nur den vom Mitglied 1970 ausgefüllten Fragebogen zum Umtausch der Parteidokumente samt Passbild. Weiterhin beinhalten die Akten hauptsächlich Lebensläufe und Kurzbiografien. Bei einem kleineren Teil ist darüber hinaus Schriftverkehr im Zusammenhang mit der Verleihung von Auszeichnungen (meist handelt es sich um den Vaterländischen Verdienstorden) überliefert, ferner Berichte und Schriftverkehr im Zusammenhang mit Parteiverfahren und Anträgen auf Ehrenrenten. Die Unterlagen datieren überwiegend aus der Zeit von 1950 bis 1980.
Bearbeitung
Die Namen der Personen waren im Bezirksparteiarchiv der SED Erfurt in zwei Karteien erfasst. Eine war alphabetisch nach Namen, die andere nach Kreisleitungen und dann alphabetisch geordnet. Eine Revision der Akten war notwendig, da zum einen mehr Karteikarten als Akten vorhanden waren, zum anderen nicht für alle Akten Karteikarten. Die Karteikarten wurden im Februar und August 2015 retrokonvertiert, d.h. abgeschrieben. Die Arbeit wurde während zweier Praktika von Herrn Niklas Bethe (bis Nr. 48) und Frau Anja Dreves durchgeführt.
Dabei wurden alle Angaben auf der Karteikarte zur Person in den Aktentitel abgeschrieben. Diese sind teilweise sehr ausführlich und halten verschiedene Tätigkeiten, Auszeichnungen und die Parteizugehörigkeit fest. Die so dokumentierten zusätzlichen biographischen Informationen konnten nicht im Einzelnen auf Richtigkeit überprüft werden. Die Angaben stammen zum Teil aus Schreiben der zuständigen Kreisleitung, auf welche verwiesen wird, die den Unterlagen aber nicht mehr beiliegen.
Die Unterlagen wurden ferner datiert und ggf. durch Enthält-Vermerke erschlossen. Abkürzungen wurden grundsätzlich aufgelöst und in Klammern nachgesetzt. Die Archivalien wurden in säurefreie Archivmappen umverpackt und mit einer fortlaufenden Nummer neu signiert. Da ursprünglich Unterlagen zu mehreren Personen in einer Mappe lagen, erfolgte dadurch ein Zuwachs des Umfangs von 13 auf 17 Kartons.
Nicht in der Kartei erfasst waren alle Namen mit der Altsignatur V. 001 - V. 023. Sie waren als Sammelakten nach Sterbejahr und Kreisleitung im Bezirksparteiarchiv abgelegt und in dieser Form unerschlossen in das Hauptstaatsarchiv übernommen worden. Auf einigen Aktendeckeln war eine Jahreszahl (Aufbewahrungsfrist) zwischen 1994 und 2000 notiert, die sich aus dem Sterbejahr plus 20 errechnete.
Aus zeitlichen Gründen wurden ab Nr. 217 nur die Grunddaten zur Person erfasst, d. h.: Name, Geburts- und Sterbedatum (wenn ermittelbar), Datierung, Altsignatur.
Verweise auf andere Signaturen des Bezirksparteiarchivs (evtl. auch des Bundesarchivs) wurden notiert, aber nicht geprüft.
Verweise
Personalunterlagen verstorbener Parteimitglieder der anderen Thüringer Bezirke Suhl und Gera befinden sich in den Staatsarchiven Meiningen und Rudolstadt.
Dr. Jeannette Godau
Weimar, Juli 2018