Vorwort
Institutionsgeschichte
Die zu Sondershausen seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachweisbare Rentei, seit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts als Kammer bezeichnet, wurde mit dem Ende der selbständigen Herrschaft Schwarzburg-Arnstadt 1716 die oberste Finanzbehörde für das gesamte Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Die etwa gleichzeitig in Arnstadt entstandene Rentei bzw. Kammer büßte im Laufe des 18. Jahrhunderts ihre selbständige Stellung als Finanzbehörde ein und wurde als Kammerdepartement bzw. Kammerverwaltung zu einer Unterbehörde der Sondershäuser Kammer. Die Errichtung eines besonderen Forstkollegiums für das gesamte Fürstentum 1794 unter Herausnahme der Forst- und Jagdangelegenheiten aus dem Geschäftsbereich der Kammer währte nur bis 1802, ebenso blieb das in Sondershausen 1809 für das Forstwesen der Unterherrschaft neu errichtete Forstkollegium nur bis 1835 bestehen und ging wieder in der Kammer auf. Der Kammer unterstand ferner das herrschaftliche Bauwesen, für das 1836 als nachgeordnete Dienstelle eine besondere Baudirektion geschaffen wurde, die auch die Beaufsichtigung und Erhaltung der Straßenbauten zugewiesen erhielt und ebenso für die Übernahme bestimmter Obliegenheiten des Landesbauwesens vorgesehen war.
Bearbeitungsgeschichte
Die Verzeichnung erfolgte um 1900 im damaligen Staatsarchiv Sondershausen auf Karteikarten. Die seinerzeitige Erfassung wurde durch Karteikarten späteren Datums ergänzt. Auf der Grundlage dieser Karteikarten erfolgte ca. 1980 eine Umsignierung des Bestandes. Um das Jahr 2003 wurden noch einige von Jens Beger aus dem inzwischen aufgelösten Varia-Bestand erfasste Akten dem Bestand hinzugefügt.
Diese Karteikarten wurden seit ca. 2005 durch verschiedene Praktikanten in die Erschließungsdatenbank des Staatsarchivs Rudolstadt abgeschrieben (retrokonvertiert). Diese Eintragungen wurden im Frühjahr 2013 lediglich redaktionell überarbeitet sowie mit Orts- und Personenindizes versehen. Frau Barbara Beuthe erschloss im Sommer 2013 weitere 114 Akten (Nummer 3914 - 4027).
Der Bestand wurde in den 1970er Jahren, also vor der Umsignierung verfilmt. Eine Zuordnung der Verfilmung zu den neuen Signaturen ist nicht in allen Fällen möglich gewesen, daher können nur für einen Teil der Unterlagen Mikrofilme zur Verfügung gestellt werden.