Vorwort
Klaus-Peter Thiele wurde am 14. Dezember 1940 in Meiningen geboren. Sein Vater war der am Meininger Theater Meiningen tätig gewesene Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant Heino Thiele (14.06.1891-25.05.1964). Seine Mutter war Elisabeth Seiberlich. Thiele wuchs in Meiningen auf und ging auch hier zur Schule, zuletzt erlangte er dort am Henfling-Gymnasium das Abitur. Nach einem Arbeitsjahr im Meininger Stahlgabelwerk unweit seiner Wohnung ging er 1959 auf die 1951 gegründete Staatliche Schauspielschule Berlin (heute Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch in Niederschönweide). Seine ersten Bühnenengagements waren in Parchim und am renommierten Hans-Otto-Theater in Potsdam. 1964 verpflichtete ihn der Filmregisseur Joachim Kunert (*1929) zu seiner ersten großen Filmrolle als Werner Holt. Der Film basierte auf den Antikriegsroman von Dieter Noll, " Die Abenteuer des Werner Holt" und wurde 1965 für die staatliche Filmgesellschaft der DDR, die DEFA, ein großer nationaler und internationaler Erfolg. Im Ergebnis dieses Films erhielt Klaus-Peter Thiele ein langjähriges Engagement als Ensemblemitglied bei der DEFA. Hier wirkte er in mehr als 80 Film- und Fernsehproduktionen mit. Dabei wurden gerne ernste Rollen mit ihm besetzt, aber er spielte auch in Kinderfilmen wie zum Beispiel "Susanne und der Zauberring" mit. Umfangreiche Filmarbeit leistete er auch im damaligen sozialistischen Ausland, besonders in Polen. Nach 1990 war Thiele zunächst an Theatern in Hamburg und München tätig; später gehörte er etwa zur Stammbesetzung der Störtebeker - Festspiele in Ralswiek auf Rügen. In Berlin war er zuletzt am im Jahr 2000 gegründeten Berliner Kriminal Theater in Berlin- Friedrichshain zu sehen. Außerdem wirkte er regelmäßig in Fernsehserien und -filmen mit. Klaus-Peter Thiele erlag am 10. Oktober 2011 in Berlin einer Krebserkrankung.
Thiele lebte in Lebensgemeinschaft mit der Malerin Rosemarie Rautenberg zusammen; die gemeinsame Tochter Valeska Rautenberg (* 1979) war in ihrer Jugend ebenfalls schauspielerisch tätig. Heute ist sie ausschließlich als freischaffende Musikerin, Sängerin und Komponistin tätig.
Der schriftliche und künstlerische Nachlass von Klaus-Peter Thiele wurde im März 2012 von seiner Tochter im Umfang von 0,75 lfm als Depositum an das Thüringische Staatsarchiv Meiningen übergeben und im August 2016 durch Ronny Renner mit Augias 8.3. erschlossen. Eine Benutzung des Nachlasses bedarf der Zustimmung von Valeska Rautenberg.
Dr. Norbert Moczarski