Steffi Markowski

Im Jahre 1802 ist infolge des großen Stadtbrandes das Rathaus mit dem Archiv und sämtlichen Archivalien abgebrannt. Die wenigen nach 1802 entstandenen Akten wurden bis zum Bau eines neuen Rathauses 1840/41 mit anzunehmender Wahrscheinlichkeit bei den Ratsherren privat und später in einem Raum bzw. im Turm des Rathauses untergebracht.

Erst im Jahre 1885 wurde die Frage nach der Schaffung eines entsprechenden Archivraumes wieder aufgeworfen. Die Planungen blieben jedoch erfolglos. Es mussten noch 25 Jahre vergehen, bis 1910/11 im Hofe des Rathauses ein zweistöckiges Gebäude fast ausschließlich für Archivzwecke errichtet wurde. In genau diesem Trakt ist das Stadtarchiv auch heute noch zu finden.

Der Bestand an städtischen Akten umfasste bis 1954 nur solche aus der Zeit ab 1802. Durch einen Austausch mit dem Staatsarchiv Greiz wurden 1954 jedoch verloren geglaubte Ratsakten auch aus den Jahren vor dem großen Stadtbrand übernommen. Für die Aufarbeitung der Greizer Stadtgeschichte ist somit ein wertvoller Teil interessanter Quellen erhalten geblieben.

Das Stadtarchiv verwahrt weiterhin die Akten der eingemeindeten Orte Pohlitz und Irchwitz/Aubachtal (bis 31. März 1921 selbstständig) und die Akten der 1922 zwangseingemeindeten Landgemeinden Raasdorf, Schönfeld, Untergrochlitz, Caselwitz, Grochlitz, Dölau-Rothenthal-Sachswitz, Alt-Gommla/Neu-Gommla, Kurtschau und Moschwitz. 1994 kamen darüber hinaus die Akten der Gemeinden Reinsdorf/Waltersdorf hinzu. Weiterhin erwähnt werden muss das Zeitungsarchiv mit Beständen von 1822 bis 2004, das Zeitschriften- und Bücherarchiv sowie das Fotoarchiv. Im Bücherarchiv sind - bis auf wenige Ausnahmen - alle Regionalausgaben, jegliche Literatur zum Thema Greiz zu finden.