Bestandssignatur

4-12-3080

Laufzeit

1373 - 1922

Umfang

59,3 lfm

Findmittel

Online-Findbuch

Inhalt

Das Herzogtum Sachsen-Meiningen wurde mit Gesetz vom 15. April und 1. Dezember 1868 in vier Landkreise eingeteilt, die auch mit Selbstverwaltungsbefugnissen ausgestattet waren. Im Falle des Kreises Sonneberg war das Territorium weitgehend identisch mit dem des bereits 1825 im Zuge der Trennung von Verwaltung und Justiz gebildeten Verwaltungsamts Sonneberg ("Meininger Oberland"). In dieses waren die bisherigen Ämter Neuhaus(-Schierschnitz), Sonneberg und Schalkau aufgegangen. 1826 waren von Sachsen-Coburg die am linken Ufer der Steinach gelegenen Orte Rotheul, Mogger, Liebau, Mupperg, Oerlsdorf, Lindenberg und Langemuß an Sachsen-Meiningen abgegeben und in den Verwaltungsamtsbezirk Sonneberg eingegliedert worden. Schließlich trat der Kreis Sonneberg 1879 die Gemeinde Heid an den Kreis Hildburghausen ab und erhielt dafür 1900 Ernstthal vom Kreis Saalfeld. Die Verwaltungsunterlagen der Ämter sowie das Schriftgut des Verwaltungsamts Sonneberg sind in den Bestand Kreis Sonneberg mit eingegangen.
Das sogen. Meininger Oberland war stark gewerblich und industriell geprägt, aufgrund seiner überwiegend gebirgigen Lage und der schlechten Böden spielte Landwirtschaft eine geringe Rolle. Insbesondere die zahlreichen hausindustriellen Produzenten, aber auch die in Industriebetrieben Beschäftigten konnten aufgrund der niedrigen Löhne kaum ihren Lebensunterhalt sichern, weshalb die sozialen Spannungen auch in den Archivalien ihren Niederschlag finden. Wichtigste Industriezweige waren die Spielwaren-, Glas- und Porzellanindustrie. Hinzu kamen der Abbau von Tafel- und Griffelschiefer, Wetzsteinbrüche, Steinkohlenbergbau bei Neuhaus-Schierschnitz und zahlreiche Märbelmühlen.
Der Bestand gelangte in mehreren Ablieferungen 1928 und 1956 in das Staatsarchiv. Er wurde 1974 verzeichnet und das Findbuch retrokonvertiert.